Wie schwer kann das schon sein?
Ich habe im letzten Jahr Savage Worlds für mich entdeckt. Zwischen uns hat es zwar nicht ganz so doll gefunkt, wie zwischen mir und Fate, aber wir haben uns total gern. Nun habe ich freudig auf die deutsche Version des Science-Fiction Kompendiums gewartet, die für Dezember 2015 angekündigt war und musste leider feststellen, dass diese innerhalb kürzester Zeit auf Februar 2016 und dann auf September 2016 verschoben wurde. Über das Forum "Tanelorn" habe ich dann Anfang des Jahres mal vorsichtig beim Prometheus Verlagsleiter nach den Gründen für die Verzögerungen gefragt und als Antwort erhalten, das Übersetzer fehlen würden. Wie schwer kann das schon sein, fragte ich erst mich selbst und dann den Verlagsleiter.
Aus der Anfrage wurde ein Gespräch und aus dem Gespräch ein Plan und nun sitze ich seit einigen Wochen in meiner Freizeit an der Übersetzung vom Dresden Files Rollenspiel. Nebenbei nehme ich den ganzen Rummel über #dresdengate wahr, aus dem ich mich größtenteils raus halte. Ich glaube nicht, dass ich mich mit meinem Anspruch, Engagement und meinem Können verstecken muss (trotz mangelnder Erfahrung). Und das gleiche gilt auch für meine Kollegen, die jeder an anderen Teilen der Bücher sitzen und mit denen ich mich rege austausche. Aber ich halte es mit dem Sprichwort "Reisende Menschen soll man nicht aufhalten" und betrachte entspannt, wie Menschen sich über ein Produkt in Rage reden, das sie noch gar nicht kennen. Und wie sie gerade dann vom Zug springen, als der wieder so richtig schön Fahrt aufgenommen hat.
Das Gute liegt so nah
Letztes Wochenende war für mich nach langen Jahren der Abwesenheit mal wieder Adventure Convention Zeit! Von den 48 Stunden Non-Stop-Rollenspiel habe ich aber nur einen Bruchteil mitgenommen (das war mal anders). Mein erstes Auftreten war zu Stunde 20 (Samstag, 14 Uhr), wo ich eine Schicht hinter dem Küchentresen übernahm und etwa 5 Stunden später war ich schon wieder bei der Familie zuhause. Für den Sonntag hatte ich mir allerdings Zeit für Spaß genommen.Zwei Papas sind mit 4 Kindern am Sonntag morgen über den 3D-Dungeon hergefallen. Ich wollte immer mal mitmachen, kam nur nie dazu. Diesmal hat es geklappt und einen Riesenspaß gemacht. Bei dem 3D-Dungeon handelt es sich um ein Dungeoncrawl-Tabletop, bei dem zwei Parteien mit jeweils drei Figuren an gegenüberliegenden Enden beginnen, einen Dungeon zu durchstreifen. Die Gruppe aus den Bösen (Dunkelelfen und Orks und so) versuchen dabei eine besondere Axt zu bergen, um sie ihrem Häuptling zu bringen während es die Aufgabe der Guten (Elfen, Halblinge und so), dies zu verhindern. Dabei ist der Dungeon ein wahrer Augenschmaus, denn alle Elemente bestehen aus liebevoll bemalten und platzierten Objekten. Gänge, Böden, Fässer, Statuen, Monster und sogar ein Graben mit einem Baumstamm darüber.
Mechanische oder magische Vorrichtungen, die man findet, lösen in der Regel Veränderungen bei der anderen Gruppe aus, so das man sich zwar nicht trifft, sich aber vergnüglich gegenseitig behindert. Die beiden größten Jungs spielten jeweils eine eigene Figur und die kleineren hatten Unterstützung von uns Papas. Das war nicht ganz stressfrei, aber das haben uns die Kinder hoffentlich nicht angesehen. Sie hatten auf jeden Fall ihren Spaß. Am Ende gewannen die Bösen (und mit ihnen mein Großer) gegen die Guten, die sich einfach zu viel Zeit mit allem gelassen hatten.
Das Gute liegt so nah II
Mit dem 3D-Dungeon waren wir kurz vor 14 Uhr fertig, so dass ich rechtzeitig zu meiner eingetragenen Spielrunde kam. Ich hatte zu "Prinzessin von Vogelsang" geladen, meiner Turbo-Fate-Version von Lady Blackbird. Der Andrang war etwas größer als die 5 Plätze, die ich vorgesehen hatte. Und da ich mich schwer damit tue, "Nein" zu sagen, saß ich am Ende mit 7 Spielern am Tisch.
Ich habe das Szenario nun schon drei Mal geleitet und dieses Mal war es wieder völlig anders. Die Spieler sind dieses Mal "abgegangen wie Schmidts Katze". Es war ziemlich verwegen und sehr lustig. Gut, das wir einen Raum für uns hatten und niemanden mit dem anhaltenden Gelächter störten.
Ich habe in dieser Runde erstmal meine neuen Goodies ausgiebig benutzt. Ich bin bei den Fate-Punkten von Pokerchips auf Glassteine umgestiegen (vielen Dank an meine Frau für diese Leihgabe) und habe anstatt der Klebezettel Plastikkärtchen und Folienschreiber verwendet. Das an diesem Abend aus drei Szenen bestehende Kurz-Abenteuer (etwa 3 Stunden) bin ich vor allem der Größe wegen etwas stringenter angegangen und der Verlauf zeigt mir, das das richtige Entscheidung war. Es gab für jede Szene einen klar definierten Anfang, zwei passende Situationsaspekte, ein (halbwegs) klar definiertes Ziel und eine Reihe von griffigen Methoden, dieses zu erreichen. Und meine Mitspieler haben das ganze durch ihr Spiel und ihre Ideen mit Leben gefüllt. Die Spielsitzung endete damit, das die "Eule" der "Hand des Kummers" entkam und ihre Queste für die Prinzessin Fräulein Sierich wieder fortführen konnte.
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