Freitag, 1. Juli 2016

Edgerunner läuft

Gestern habe ich in der Vereinsrunde mit Dark Angel einen klassischen Run für Edgerunner gestartet. So stolpert die nächsten Wochen eine 6-köpfige Chaostruppe mit Hilfe von Fate Core durch das Seattle der Sechsten Welt.

Gleich vorab: Die Regeln für Edgerunner habe ich (noch) nicht in einer präsentierbaren Form. Vieles davon findet sich hier aber in verschiedenen Blogbeiträgen

Für mich war das der erste Test in dem aktuellen Aufbau, der vor allem Methoden und Fertigkeiten miteinander vereint. Dabei wurde (mir) gestern klar, dass es dafür keine wirkliche Notwendigkeit gibt, es aber einen interessanter Teil der erlebten Geschichte ist, "wie" der Runner vorgeht.

Das aus der zweiten Edition stammende Abenteuer Dark Angel hat einen ziemlich simplen Aufbau, beschreibt im Grunde nur ein paar Orte und Figuren und eignet sich meiner Meinung nach gut für die Nutzung mit Fate Core.


Ich habe gestern klassisch mit 6 Runnern, die einander noch nicht kennen angefangen. Die Auftraggeberin Icelady ist mit Fate Werten erschaffen (s.u.) und der Club bekommt ein paar Szenenaspekte (Spam-Zone, Aufgeheizt). Der Anfang läuft wie bei SR üblich: Ankommen, sich ein wenig "einspielen" (in die Szene), einander beschreiben. Die Auftraggeberin kommt, stellt den Auftrag und die Belohnung dar und die Runner stellen ein paar Fragen. Es gab keine Verhandlungen über die Entlohnung, was ich erstmal auch nicht weiter forciert habe.


Eigentlich liebe ich Anfänge, die auf hoher Geschwindigkeit starten und die Spieler sehr plötzlich ins Geschehen führen. Da wir gestern aber SR-Anfänger dabei hatten und ich mich selber noch an Edgerunner heran taste, bin ich es langsam angegangen. Da es aber keinen Disput über die Bezahlung gab (die sehr an die Art der Lösung geklammert ist und deshalb aus Sicht der Runner am Anfang mehr als nur in den Sternen steht), habe ich eine kleine Komplikation in Form einer plötzlichen Razzia in dem Club eingebaut. Jeder Spieler durfte auf seine Art und Weise vortragen, wie er sich aus diesem Problem zu retten gedenkt, was mit einer Überwinden-Probe und der passenden Interpretation abgehandelt wurde. Im Nachhinein kommt mir der Gedanke, dass sich diese Szene auch gut dazu geeignet hätte, die Cliffhanger-Mechanik aus Masters of Umdaar zu nutzen. Beim nächsten Mal will ich daran denken.

Diese Szene war alles in allem aus meiner Sicht noch etwas hölzern. Zu sehr steckte ich in den klassischen SR-Mustern, um Fate hier völlig genießen und nutzen zu können (beim Schreiben kommt mir der Ausdruck "blühen zu lassen" in den Sinn). Die Spieler sind (noch immer) etwas Verhalten mit dem Einführen von Fakten, was ich aber zu ändern gedenke. Ich tue mich im Moment etwas schwer damit, den Überblick zu behalten.

Gestern kam natürlich auch etwas typisches für Shadowrun auf, das ich im Zusammenhang mit den Vorgaben für das vorgefertigte Abenteuer gar nicht bedacht hatte. Ein Runner machte sich gleich daran, Informationen zu einem Thema einzuholen, zu dem es im Kapitel über Beinarbeit auch einen entsprechenden Abschnitt gibt. Ich habe die Spielerin spontan eine Probe auf Connections (ich glaube sie verwendete Rational dazu) machen lassen und die Anzahl der Erfolge mit dem entsprechenden Eintrag in der Tabelle verglichen. Was die Erfolgsanzahl angeht, sind Fate Core und Shadowrun angenehm kompatibel. Wäre es zu Erfolgen mit einem Haken gekommen, hätte sie dann ein paar Informationen erhalten und nebenbei in einer anderen Partei das Interesse für die Ermittlungen der Runner geweckt (die befragte Connection war ein - sogar in einem Charakteraspekt etablierter - Lone Star-Bulle, also wäre die Partei natürlich klar gewesen, zumal die Ermittlungen der gewerblichen Ordnungshüter auch ein Teil des Abenteuers sind).

Viel weiter sind wir (auch aufgrund letzter Handgriffe bei der Charaktererschaffung) nicht gekommen.

Ich nutze übrigens wieder meine Aufsteller, die ich diesmal etwas verändert habe. In der früheren Version war auf der dem Spieler zugewandten Seite das Charakterblatt. Da dieses für Edgerunner etwas umfangreicher ist und deshalb nicht auf eine A5-Seite passt, habe ich stattdessen den Fate Core-Spickzettel auf die Rückseite gedruckt - und kann den Aufsteller damit hier vermutlich nicht so ohne weiteres veröffentlichen.

Was ich hier aber veröffentlichen kann, ist das aktuelle Edgerunner-Charakterblatt, das sich optisch an der Version von Shadowrun 2.01D orientiert. Außerdem habe ich noch ein paar Figuren vorgefertigt, von denen eine gestern von einer Spielern übernommen und gespielt wurde.

Edgerunner Charakterblatt (PDF, Version 1.01-4)
Pistolenadeptin
Trollschamane
Magischer Ermittler

2 Kommentare:

  1. Fate steht doch wahlweise unter cc-commons oder ogl. Warum kannst du den Aufsteller nicht veröffentlichen?

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    1. Ich habe es mir derart einfach gemacht, dass ich die Seiten aus Fate Core einfach per Bildschirmfoto reproduziert und an das Dokument gehängt habe.

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